Dienstag, 26. April 2016

Rennbericht Leipzig Marathon

War das wieder ein Rennen.
Am Vorabend in Dresden noch bis in die Puppen gefeiert. Morgens nach Leipzig gedüst, am Sportforum vorbeigefahren, Unterlagen geholt, ab nach Hause, Frühstück hintergedrückt, Sachen gepackt und ab an den Start.

Achso: Während des Frühstücks noch schön den Hagel und das kleine Unwetter bestaunt, welches gegen 11:00 Uhr durchgezogen war. Es sollten ja schließlich 6°C werden und eisiger Wind war angekündigt.

Glücklicherweise war dann zum Rennen nichts davon zu sehen und der warme Sonnenschein ließ mich noch bis zum Start zweifeln, ob ich zu warm angepummelt war. Was zu kalt angeht, bin ich eine echte Pummelfee. Diesmal ordnete ich mich rechtzeitig weiter vorn bei den 1:30:00 Aspiranten ein und fand schnell Uwe, Andy und Daniel. Gemeinsam gingen wir auf die Strecke und es war weiter vorn endlich mal nicht so voll. Der Tross setzte sich schnell in Gang und wir hatten nach 300m die 1:29er Zeitläufergruppe. Hier wollte ich mich erstmal ausruhen und mit dem Haufen mich eingrooven. Im Training fällt mir schnelles Laufen häufig sooo schwer, aber diesmal rollten wir ohne große Anstrengung bis zum Ausgustusplatz Richtung Völkerschlachtdenkmal.


Hier merkte ich, dass meine Uhr gar keine Zeitanzeige hatte. Klingt auf den ersten Moment komisch, aber auf meiner Laufuhr lassen sich die einzelnen Displays einstellen und ich habe für Wettkämpfe extra einen Sportmodus erstellt, der natürlich Puls, Tempo, Durchschnittstempo usw. hatte, aber keine schlichte Angabe der Zeitdauer. So lief ich also einfach in der Gruppe mit, in der Hoffnung, dass 20 Andere nicht irren können. Wir waren im Zeitplan.

Ab Kilometer 12 ging ich dann mit Andy und Daniel aufs Ganze und wir setzten uns nach vorn ab und bildeten ein Minigrüppchen, was sich langsam absetzte. Die flucht nach vorn war aber echt ein Schneckenrennen. Ein Kilometer später waren es immerhin 50m. Es ging auf den Schleußiger Weg und wir hielten die 4:05min/km und sammelten die Läufer ein, die an diesem Tag doch zu viel versucht hatten. Es fühlte sich gut an, doch Daniel sagte zurecht, wir sollten mit den Risikoentscheidungen bis zur Schwimmhalle warten. Das taten wir auch und dann hieß es ab der Erich-Zeigner-Allee volle Kraft voraus. Ich konzentrierte mich nochmal auf meine Lauftechnik und schlug eine 3:50min/km an. Mehr war nicht mehr drin. Aber gefühlt flog ich an meinen Kontrahenten vorbei. Die letzten 4 Kilometer waren so ein reiner Sprint. Eine steife Brise bließ mich dann auf dem letzten Kilometer die Jahnallee hinauf. Zielgerade, Finish und dann grob abschätzen, wie schnell man war.

1:27:40  

heißt ab sofort meine neue Bestzeit. Das Training kam an. Die Zweifel waren vergessen. Verhaltene Freude überdeckte die Verwunderung über die eigene Leistung.

Besonders meine Wettkampfschuhe haben so einen würdigen Abschluss gezeigt. Euch laufe ich seit 2011 und ihr brachtet mich durch viele Bahntrainings und unzählige Wettkämpfe. Nach über 1500km habt ihr euch den Ruhestand verdient. Für Roth brauche ich eure Nachfolger mit frischer Dämpfung. Auf Asphalt seid ihr eine Wonne, auf Feldwegen mittlerweile ein Barfußlaufschuh.

Nachtrag zur Technik:
Der erste Reifenplatzer in der Wohnung veranlasste mich, meine Kartuschenpumpe das erste Mal zu verwenden und eine Kartusche zu opfern. Was soll ich sagen: SUPER Technik. Sicher und schnell. Die Investition in eine teurere Kartuschenpumpe hat sich aus meiner Sicht gelohnt. Einzig dass durch die entspannte Luft das Ventil einfriert, ist lästig, aber physikalisch erwartbar. Also Vorsicht in der Eile von Roth.
 

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