Montag, 14. April 2014

Diese Kerbe ist ausgewetzt.

Hallo und grüß Gott aus dem wechselhaften Leipzig.

Der gestrige Halbmarathon ist nun doch relativ gut überstanden und der Stolz überwiegt nach diesem Kraftakt. Erstmal die Nachricht: Zielzeit:

1.28:13

Damit ist die 1:30 nun endlich geknackt, und das im 5.Anlauf. Die vorherigen Versuche waren auch immer so knapp:

1.31:20
1.30:10
1.30:01
1.30:50 hießen die letzten Ergebnisse.

In der Vorbereitung war mir klar, dass ich auf den ersten 5 Kilometern meine Rennen versaute, weshalb ich schnell nach vorn in die Spitzengruppe musste. Der Veranstalter war nett und ermöglichte eine zeitgerechte Einteilung, wodurch nicht so viele Bremsen vor mir stehen sollten. Dennoch überschätzten sich doch wieder einige. Als ich in den Startbereich wollte, war alles so dicht gedrängt, dass kein Durchkommen war und ich irgendwo bei 1:50 Startern rumstand.


Naja, dachte ich, wenn man schnell vorbei kommt mag das nicht schlimm sein. Schließlich bewegt sich das Feld vor mir ja homogener. Falsch gedacht, Verstopfung war angesagt und ich dachte, dass das Rennen schon nach 300m im Eimer ist. Ich entschied mich für volles Risiko und rannte auf dem Bordstein an den langsamen Läufern vorbei ohne Umzuknicken. Schlißlich eröffnete sich durch die neue Streckenführung die Gelegenheit auf dem 1.Kilometer besser zu überholen, was ich auch intensiv nutzte.

Der erste Kilometer war dann nach 4 Minuten erledigt, was bedeutete, dass ich mehr als im Soll war. So sah ich dann auch alsbald den 1:29:59 Zeitläufer und packte mich in den Windschatten dieser 50-Mann-Traube. Da das Tempo hier "gediegen" mit 4:15er Schnitt dahingroovte, konnte ich Kräfte sparen und mich auf die bevorstehenden Aufgaben wappnen.

Nach ungefähr 7km wurde die Gruppe um den Zeitläufer immer dünner. Offensichtlich hatten sich auch diesmal wieder viele überschätzt und ihre Kräfte sehr einseitig verteilt. Die Gruppe dünnte aus und ich fand mich plötzlich in der ersten Reihe mit dem Zeitläufer wieder, mit dem ich nun die anderen zog. Als er merkte, dass ich doch auch schneller laufen könne, empfahl er mir, mich mit einer kleinen 5 Mann Gruppe abzusetzen und mein Heil in der Flucht zu suchen.


Ich wollte mich nicht mehr umdrehen und behielt mein leicht zu schnelles Tempo bei. Mit 4:05-4:10er Schnitt kämpfte ich mich bis Kilometer 12 in dieser Gruppe weiter, die als belgischer Kreisel dem Wind versuchte zu trotzen. Nach einigen Verpflegungsstellen zurupfte sich aber unsere Gruppe und ich war ab Kilometer 13 auf mich allein gestellt.

Jetzt musste ich mich wirklich pushen. Die volle Breitseite Wind knallte mir ins Gesicht und jetzt wurde es richtig mühsam. Es fühlte sich so an, als ob der große Einbruch unmittelbar bevorstand, kostete doch dieser Kampf gegen den Wind ordentlich Kraft.


Ich wartete auf den Hammer, ging aber trotzdem Risiko und behielt mein Tempo bei. Ab Kilometer 16 hatte ich dann wieder eine kleine Gruppe, die mich bis Kilometer 19 begleitete. Jetzt war für mich endgültig der Ofen aus. Gefühlt war es jetzt ein richtiger Krampf, aber der nahende Zieleinlauf trug mich die Jahnallee hinauf und auf die Zielgerade. Auch wenn ich auf dem letzten Kilometer vielleicht 20 Sekunden eingebüßt habe, war ich äußerst stolz, dass ich doch fast 2 Minuten ab Kilometer 7 auf den Zeitläufer rausgelaufen habe. Respekt!!!

 

Respaktabel sind auch die Leistungen der anderen Freunde von den Running Gags Leipzig und den HTWK Jungs.Nico lief übrigens ebenfalls den Halbmarathon, schonte sich jedoch nach seinen Trainingslagern und lief nach 1:38 ins Ziel



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