Montag, 1. Januar 2018

Frohes neues Sportjahr 2018

Wieder beginnt ein neues Jahr und endet ein elebnisreiches 2017. Kurz vor Jahresende gab es noch eine Hiobsbotschaft aus Regensburg. Das Rennen findet NICHT statt. Der Veranstalter hat Insolvenz angemeldet und sieht sich nicht mehr in der Lage, das Rennen zu stemmen. Sicherlich hat der Challenge-Rückzug und die abgemeldeten Sportler dazu beigetragen, aber offensichtlich ist dem Veranstalter die Puste und das Startgeld ausgegangen. Nun muss wieder viel neu geplant werden und der Saisonhöhepunkt wird nun neu geplant. So richtig kriegt man alle Handwerker nicht mehr zusammen. Die ersten haben schon den Ironman in Hamburg ins Auge gefasst, die anderen stellen sich sogar eine Langdistanz im Juni vor.

Mir persönlich ist das zu früh. Besonders die Trainings in den Sommerferien möchte ich ja nutzen und der Juni ist mit Termin ziemlich geblockt. So über lege ich mir eine Langdistanz beim schnellen Knappenman in der Lausitz, wo zwar wenig starten, aber eine schnelle Strecke auf mich warten würde. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Näheres demnächst...

Dann kam eine Nachricht von Challenge, die den Leidtragenden von Regensburg ein freies Rennen in 2018 ermöglichen möchten. Dieses muss lediglich freie Kapazitäten haben. Ob ich dies jedoch eher für eine Mitteldistanz anstatt einer Langdistanz nutze, bleibt abzuwarten.

Was gab es noch?
Silvesterlauf am Auensee
Es ist mittlerweile ein richtig großes Rennen geworden. Als ich in der Ausschreibung den Hinweis von 700 Teilnehmern las, war ich ein wenig verdutzt. Als ich dann las, dass das Teilnehmerlimit fast erreicht war, nicht mehr. Offensichtlich ist hier eine große Läuferbewegung in Leipzig im Gange, die sich auch Silvester zu einer schnellen 10km auf den Weg macht.

Mein letzter Lauf vor Weihnachten brachte mir ein fieses Ziehen in der linken Wade ein. Wadenschmerzen gehören lange der Vergangenheit an, zumal ich wusste, dass ich über die Feiertage keinen Lauf geplant hatte. Leider merkte ich im Rennen, dass der Schmerz aus der Wade wiederaufbrach. So versuchte ich bei schnellem Tempo den Fußaufsatz und den Abdruck zu variieren, um das Ziel zu erreichen. Der Schmerz wurde immer schlimmer, aber ich hielt ihn in einem erträglichen Maß. Ab Kilometer 7 wurde er aber so stark, dass ich herausnehmen musste. Die Beine wollten mehr, aber der Rest machte nicht mit. Es sah vermutlich wie Lionel Sanders auf Hawaii aus. Eine Augenweide also.

Am Ende war ich nach 41:53min im Ziel, was völlig OK ging, da ich den Start voll verbaselt habe und ohne eingeschaltete Uhr im Niemandsland lief. Außerdem stand ich beim Start soweit hinten, dass ich auf den ersten Metern sehr schwer voran kam. Also wäre bei anderen Bedingungen eine 40:...min dringewesen. Ich hoffe nun auf Besserung meiner Wade und einer guten Fortsetzung des Lauftrainings im Januar.

Anbaden
Heute ging es ins Wasser. Die Badesaison ist eröffnet. Einmal ins eisige Wasser huschen war super!

 

Nachtrag: Ein super Beitrag zu Regensburg von Arne Dyck von Triathlonszene.de

Nehmen wir einmal – rein fiktiv – an, die Lizenzgebühr für eine Langdistanz betrüge rund 40.000 Euro pro Jahr. Die vertraglich festgelegten Preisgelder für Profis liegen bei 50.000 Euro pro Jahr. Das würde zusammen 90.000 Euro an jährlichen Fixkosten aus dem Challenge-Vertrag ergeben.

Rechnet man diesen fiktiv angenommen Betrag auf 300 Teilnehmer um, ergeben sich 300 Euro pro Teilnehmer, die an die Challenge Family und an die Profis abfließen. Hier die Finisherzahlen von Challenge-Langdistanzen 2017:

269 Regensburg
549 Almere (Europameisterschaft)
345 Venedig
292 Poznan
214 Madrid

Das Startgeld in Regensburg betrug für Frühbucher 395,- Euro. Falls eine Umsatzsteuer abzuführen ist, ergäben sich netto 320 Euro für den Veranstalter, wovon rund neun Zehntel an Challenge Family und Profis gehen. Ob eine Umsatzsteuer zu entrichten ist, weiß ich nicht.

In dieser fiktiven Rechnung wäre eine Challenge-Langistanz allein nicht lebensfähig. Es käme entscheidend darauf an, weitere Teilnehmer über alternative Formate zu gewinnen. Außerdem auf Sponsorengelder und Zuschüsse. Von den sechs Challenge-Langdistanzen außer Roth haben vier eine Mitteldistanz. Lediglich die Neuzugänge Venedig und Madrid haben keine Mitteldistanz (2017), bei 345 und 214 Finishern in diesem Jahr im Hauptrennen ohne Staffeln etc. Venedig hat im Hauptrennen einen Finisherrückgang um rund 40% vom letzten auf dieses Jahr hingelegt. Setzt sich der Trend fort, darf man für 2018 mit rund 200 Finishern im Hauptrennen rechnen.

Ich will mit dieser fiktiven Betrachtung nicht darauf hinaus, ob vonseiten der Challenge Family eine Gegenleistung erbracht wird, welche die Lizenz-Kosten rechtfertig. Sofern man das an den Teilnehmerzahlen festmacht, ist die Challenge-Lizenz nach meinem unmaßgeblichen Urteil nicht viel wert. Man kann das aber auch anders sehen, etwa, indem man Zuschüsse aus der öffentlichen Hand zugrunde legt. Ohne Challenge-Label hätte die Stadt Regensburg wohl kaum 70.000 Euro zugeschossen. Doch das ist eine andere Debatte.

Hier ist mein Argument: Es ist nach meiner Einschätzung äußerst schwer, ohne eine parallel stattfindende Mitteldistanz eine wirtschaftlich lebensfähige Langdistanz mit Challenge-Lizenz auf die Beine zu stellen. Die Zugkraft des Challenge-Labels reicht dafür nicht aus. Das zeigt meiner Meinung nach der Absturz der Teilnehmerzahlen vom Ironman Regensburg zur Challenge Regensburg auf praktisch identischer Strecke im ersten Jahr.

Da helfen offensichtlich auch Staffelformate nicht weiter. Der Lebensnerv scheint die parallel laufende Mitteldistanz zu sein. Wird sie vom Lizenzgeber verunmöglicht, sitzt der Lizenznehmer offenbar in der Patsche. Kosten wie die angenommenen 90.000 Euro für Lizenzgebühr plus Preisgelder sind einfach nicht drin. Nicht weil der Veranstalter bockig wäre, sondern weil die Zugkraft des Challenge-Labels das nicht her gibt. Nur Langdistanz plus "Sideevents" wie ein Frauenlauf am Vortag funktionieren wirtschaftlich offenbar nicht.

Die großen Schwierigkeiten, die Kosten zu erwirtschaften, liegen nicht nur beim Veranstalter, sondern auch beim Lizenzgeber. Sind wir nicht alle überrascht, wie gering die Finisherzahlen in tollen Städten wie Regensburg, Venedig und Madrid auf der Langdistanz sind? Sind das allesamt miserable Veranstalter? Ich kann das nicht beurteilen, aber mir scheint wahrscheinlich, dass das Problem tiefer liegt.

Vielleicht hätte man der Challenge Regensburg die Lizenzgebühr auch mal für ein Jahr erlassen oder halbieren können, damit das Rennen wachsen kann. Zusätzliche Anstrengungen bei der Vermarktung auf beiden Seiten hätten sicherlich auch nicht geschadet.

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